Endlich da – Ecuador!

Posted by Alex on Tuesday, November 14, 2017

In German, Kolumbien, Ecuador, Ipiales, Otavalo, Popayan, Las Lajas

Hallo ihr Lieben,

wir haben es nach einer sehr langen Busreise endlich geschafft und unser erstes Ziel in Ecuador erreicht – Otavalo.

Im letzten Beitrag habe ich aus Salento, der Kaffeeregion Kolumbiens, berichtet. Dort hatten wir eine super schöne Zeit und blieben einige Tage bevor wir uns auf den Weg nach Popayan machten. Die Busfahrt hierhin sollte ca 6 Stunden dauern, aber wie so oft, waren wir deutlich länger unterwegs. 

Abends kamen wir ausgehungert in Popayan an und hatten dann auch noch Schwierigkeiten überhaupt ein Restaurant zu finden, das geöffnet hatte – sehr merkwürdig für den Ort, der für kulinarische Vielfalt und ausgezeichnete Küche bekannt ist. Gut, dass wenigstens das Frühstück am nächsten Morgen groß ausfiel!

Popayan plaza

Popayan Bridge

Einen Tag verbrachten wir in dem Kolonialort, wo wir hauptsächlich guten Kaffee tranken, ein bißchen durch die Straßen liefen und über unsere anstehende Reise nach Ecuador redeten. Am Abend nahmen wir dann den Nachtbus um 22:30 Uhr (welcher selbstverständlich erst gegen 23:30 losfuhr) nach Ipiales, zum Grenzübergang nach Ecuador. Geschlafen haben wir natürlich nicht viel, es herrschten schließlich arktische Verhältnisse im Bus. Warum die Klimaanlagen immer auf Minusgrade gestellt werden, können wir uns auch nicht erklären. Wir waren froh, als wir nach ca 8 Stunden Fahrt übermüdet in Ipiales aussteigen konnten. Die Sonne kroch glücklicherweise auch gerade über die Berge, sodass wir uns erstmal aufwärmen konnten.

Las Lajas

Von der Busstation in Ipiales ging es zunächst per Minibus weiter zu der Kirche Las Lajas. Dieser kleine Umweg von ca 20 Minuten war es definitiv wert, um diese einmalig schöne Kirche inmitten einer Schlucht zu besuchen. Runter ins Tal war der Weg recht einfach, den Berg dann aber mit Sack und Pack und ohne Schlaf oder Kaffee und Frühstück hochzulaufen, fiel uns dann doch nicht so leicht. Aber wir schafften es und nahmen dann auch direkt ein Taxi zurück zur Busstation, wo wir einen weiteren Minibus für die letzten 3km zur Grenze nahmen.

Puh, da erwartete uns eine riesige Schlange. Das Ausstempeln ging dann unerwartet recht schnell, doch die Schlange für die Einreise nach Ecuador war dafür noch länger. Erst Mittags waren wir durch und teilten uns ein Taxi mit einem Holländer, mit dem wir beim langen Warten ins Gespräch kamen. Das Taxi brachte uns nach Tulcán, von wo wir einen Bus Richtung Quito nehmen konnten, der uns in Otavalo rausließ. Paul, der Holländer, fuhr bis Quito weiter. Wir sind ihm super dankbar, da wir ohne ihn gar nicht aus Tulcán weggekommen wären – die Bankautomaten wollten keine unserer Karten akzeptieren... Er war so nett und spendierte uns den Bus – das nächste Bier in Ecuador, Holland oder Köln geht dann auf uns 😊

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Die Busfahrt von Tulcán nach Otavalo wurde auch nicht langweilig. Zunächst musste Karl sich mit zwei Kindern rumschlagen, die neben ihm saßen. Nach einer schlaflosen Nacht keine perfekte Situation. Ich tauschte dann selbstverständlich Plätze mit ihm, sodass er sich mit Paul unterhalten konnte und ich mich mit den Kindern. Gebrochenes Spanisch und neugierige Kinder – ich fands spannend :D ca 30 Minuten später fielen die beiden dann angelehnt an meine Schulter in einen Tiefschlaf :D

Nicht nur die Kinder machten die Fahrt interessant. Weitere Passkontrollen wurden durchgeführt, Polizei und Militär im Wechsel stiegen ein und aus, durchsuchten gezielt Personen nach Drogen. Zeitverzögerung vom feinsten und die Busreise dauerte mal wieder länger als erwartet.

Trotz Müdigkeit gefiel uns Otavalo direkt. Freundliches Personal im Hotel, super Zimmer und wir fanden auch direkt ein mexikanisches Restaurant, um uns erstmal zu stärken. Es war dann auch schon ca 18:00 Uhr und wir guckten uns nur noch den Ort ein wenig an, kauften Wasser im Supermarkt und gingen dann nach einer langen heißen Dusche früh ins Bett.

Otavalo Plaza

Breakfast at Helathy Foods, Otavalo

Erst 10 Stunden später wachten wir auf. Wir waren wohl müde und das Bett zu bequem 😉 Top Frühstück beim ‚Healthy Food‘ Lokal – riesige Obsschale und selbst gemachte Tortilla sowie Saft für $2,50 (Währung hier US$). Genau richtig für einen guten Start in den Tag, an dem wir uns den bekannten Otavalo Markt ansehen wollten. Alpacadecken und -Pullover, handgemachter Schmuck, natürlich auch importiertes auf China, das fehlt wohl nirgendwo. Und Schweine (ein Bild sagt mehr als tausend Worte... siehe unten...) Sehr viele von der Sorte.

Wir verbrachten den ganzen Tag mit Klüngeln, dem Verzehren lokaler Speisen (nein, es gab für uns kein Schwein ;-)), Kaffee-trinken. Zur Aklimatisierung ein perfekter Tag mit wenig Aktivität – bei einer Höhenlage von 2800 merkt man körperlich schon einen Unterschied.

Otavalo marketOtavalo Market Pigs

Gestern sind wir dann zum Cuicomocha See, um eine 4-stündige Wanderung auf dem Vulkankrater zu machen. Die Höhe mal wieder unterschätzt. Es war super anstrengend, vor allem bergauf bei Höhenmetern zwischen 3000 und 3500. Die Anstrengung war es dennoch wert, die Sicht und Wanderung wirklich traumhaft. Und ihr kennt uns ja, wir mögen sportliche Herausforderungen ja ganz gerne. 😊 (Übrigens, warum der See Meerschweinchensee heißt, weiß ich übrigens auch nicht.)

Erschöpft ließen wir den Tag bei Essen und Kaffee ausklingen.

CuicomochaKarl and Alex at Cuicomocha

 Heute gingen wir zum Frühstück dann wieder ins ‚Healthy Foods‘, um uns für den Weg zum Lago San Pablo zu stärken. Zunächst mal wieder steil bergauf und nach 3-4 km am See angekommen, waren wir nicht sehr beeindruckt, sodass wir direkt weiter zum Peguche Wasserfall wanderten. Der Weg hierhin war um einiges schöner, der Wasserfall wirklich toll und die ganze Umgebung total empfehlenswert. 

Peguche waterfall

Uns hat es sehr gefallen und wir gingen dann am Fluss entlang zurück, über eine lange Hängebrücke und an Hot Springs vorbei. In Otavalo angekommen, erholten wir uns den Rest des Nachmittags vom vielen Wandern erholten und schrieben Beiträge  😉

Morgen geht es dann weiter nach Quito geht. Diesmal soll die Busfahrt nur 2.5 Stunden dauern 😉 In Quito werden wir uns dann auch mit den Australiern, die wir in Medellín kennenlernten, wiedertreffen. Lustigerweise haben die sich in das selbe Hostel eingemietet, ohne dass wir es vorher abgesprochen hatten 😉 Praktisch.

Hoffentlich geht es euch auch so gut wie uns. Liebste Grüße!

(P.S. Inzwischen sind wir schon in Quito angekommen. Wir hatten in Otavalo sehr schlechtes Internet, sodass ich diesen Beitrag nicht hochladen konnte.)