Von Peru nach Bolivien, 4 Orte an einem Tag

Posted by Alex on Wednesday, January 10, 2018

In German, Peru, Puno, Floating Islands, La Paz, Tiwanaku, Bolivien, Copacabana

Verfasst am 30.12.17: Ein aktionsgefüllter Tag mit langen Busfahrten.

Gestern (29.12.) stiegen wir im 21:30 in den Nachtbus von Boliviahop in Richtung Puno. Glücklicherweise konnten wir noch die letzten drei Plätze im unteren Bereich des Doppeldecker-busses ergattern, welche die breiten erste Klasse Sitze sind. Für die Nachtfahrt perfekt! Wir waren ziemlich ko von unserer Wanderung und nickerten recht schnell ein.

Puno und die Floating Islands

Um 5:00 erreichten wir Puno und konnten dort frühstücken. Wir entschieden uns dagegen, blieben lieber noch eine Stunde im Bus bevor wir eine zwei-stündige Bootstour zu den floating islands starteten. Interessant, wie diese Inseln aus Seegras gebaut wurden. 1.5 Jahre dauert es wohl bis eine Insel beziehbar ist. Die kleinen Strohhütten sind auch total niedlich. Uns wurde anhand einer Miniaturinsel alles beschrieben. Leider regnete es mal wieder, sodass wir recht schnell wieder aufs Boot gingen und zurück nach Puno fuhren. Aber wenigstens mal dort gewesen zu sein, und zu sehen, wie die Menschen dort leben, war schon cool.

Floating Island  Miniature

Grenzübergang Peru - Bolivien

Weiter ging die Fahrt zur Grenze. Diesmal mussten wir auch unser Gepäck mitnehmen, da wir in Bolivien auf zwei kleinere Busse aufgeteilt wurden, in Vorbereitung auf die Fährüberfahrt auf dem Titikakasee (dieser hat eine Gewichtsbegrenzung).

Der Ausreisestempel war schnell eingeholt, beim Einreisestempel funktionierte auch alles problemlos, zumindest für Karl und mich. Wir wussten vorher, dass Madison ein Visum benötigte, was ihr an der Grenze gegen eine Gebühr von knapp $100 ausgestellt werden sollte (laut Info aus dem Internet von der offiziellen Regierungs Website). So einfach war das dann aber doch nicht. Vor Ort musste sie noch zwei Passbilder machen lassen, Kopien vom Pass und Kreditkarte, weitere Reiseroute bestätigen und dann wurden auch noch $160 verlangt plus $5 für die Unterlagen. Die Mannschaft von Boliviahop war super und half mit den Unterlagen, klärte alles. Gut, dass wir mit dieser Firma unterwegs waren, sonst hätte es sicherlich viel länger gedauert. Glücklicherweise hatte ich noch einige Dollar in der Tasche, die ich ihr geben konnte. Sie hatte vorsichtshalber $120 abgehoben, um etwas mehr zu haben, aber das reichte ja dann nicht. Wir hatten genau 165 im zusammen. Lucky!!

Copacabana

Nach dem Stress an der Grenze (übrigens ging es noch weiteren 8-9 Personen so wie Madison, die einfach im Internet scheinen echt unklar zu sein) konnten wir dann entspannen. 10 Minuten bis nach Copacabana. Wir entschieden uns gegen die Tour zur Isla del Sol, weil nicht viel Zeit blieb und wir vom Wandern vorerst genug hatten. Anstattdessen gingen wir gemütlich Mittag essen, erkundeten Copacabana, machten Fotos vom Titikakasee, tranken einen Kaffee mit Blick auf den See und genossen es einfach 4 Stunden im Ort rumzuschlendern. Um 18:00 sollte dann der Bus nach La Paz gehen. Wir besorgten uns noch super leckere Empanadas in einer kleinen Bäckerei (Pit Stop) für die 4-stundige Fahrt - die besten, die wir bisher gegessen haben, und davon gab es auf unserer Reise schon viele.

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Da das Boot von Isla del Sol erst später ankam und einige Passagiere den Bus nach La Paz gebucht hatten, mussten wir noch etwas warten und fuhren im Endeffekt erst gegen 19:00 los. Gut eine Stunde bis zum Fährübergang auf dem Titikakasee, dann sollten wir alle aussteigen. Der Bus fuhr auf einer separaten Fähre, wir wurden auf drei Boote aufgeteilt. Kurze Fahrt, dann 10 Minuten Zeit um Snacks zu besorgen. Haribo!! Ein kleines Stück Heimat ;-) weiter ging die Fahrt mit dem Film 'Der König der Löwen' und Popcorn, war auch mal wieder schön, diesen alten Film zu schauen.

La Paz

Um ca 22:30 erreichten wir La Paz, aber es dauerte noch ca eine Stunde um alle Leute an ihren Hostels abzusetzen. Unser Hostel stand leider ganz unten auf der Liste. Das 'Onkel Inn' begrüßte uns mit einem Privatzimmer inklusive einem Doppelbett und zwei Einzelbetten auf zwei Etagen verteilt, dicke Bettdecken, schöne Aufenthaltsräume mit TV, Küche, Schaukeln, und lustigerweise eine Sauna auf der Dachterrasse. Wir fielen ko ins Bett nach dem langen Tag.

Den nächsten Morgen (31.12.) ließen wir langsam und gemütlich beim inbegriffenen Frühstück anlaufen. Wir wollten nur ein wenig durch die Stadt ziehen, gingen zum Supermarkt um mal zu schauen, was Bolivien so zu bieten hat, kauften ein paar Souvenirs, und gingen noch zum Teleforico, einer der Gondeln, die als Transportmittel dienen. Top Sicht auf die von Bergen umrahmte Stadt und das zu einem sehr kleinen Preis. Sehr lohnenswert!

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Auf den Straßen der Altstadt wurde Schach gespielt, direkt vor der Kulisse einer alten Kirche. Wirklich interessant, hier Schack, in Copacaba standen die Kickertische frei rum, sodass man sie mieten konnte, um mit seinen Freunden zu zocken.

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Zurück im Hostel genossen wir ein Bier und Guacamole mit Yuccachips, wir waren echt viel gelaufen in dieser bergigen Stadt und mussten erstmal etwas sitzen. Am Abend wollten wir schön essen gehen uns so den letzten Tag des Jahres ausklingen lassen, doch es stellte sich heraus, dass dir meisten Restaurants geschlossen hatten. Im Endeffekt holten wir uns Pizza, die wir im Hostel neben selbst gemachten Cuba libre aßen. Den Jahreswechsel verpassten wir ausnahmsweise, wir waren ko und wollten auch am nächsten Tag einen Tagesausflug zu den Tiwanaku Ruinen machen.

Tiwanaku (1.1.2018)

Heute sind wir relativ früh raus, genossen wieder ein nettes Frühstück im Hostel und machten uns bereits um 9:00 auf den Weg zum zentralen Friedhof, von wo Minibusse nach Tiwanaku fahren sollten. Zwei km bergauf und wir kamen endlich am Friedhof am. Es dauerte so seine Zeit, bis wir endlich den richtigen Minivan fanden, aber um 10:00 saßen wir dann im Van auf dem Weg nach Tiwanaku.

Gute 1.5 Stunden Fahrt dann kamen wir an, zahlten unseren Eintritt von ca $20 für zwei archäologische Stätten und zwei Museen. Die Ruinen waren mal wieder komplett anders, als die, sie wir bisher gesehen haben. Steinköpfe in der Wand eingemauert, große Stein-statuen, hohe Mauern - alles von ca 500-900 n. Chr. Echt cool! 

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In den Museen durften wir leider keine Fotos machen, aber am interessantesten waren neben den großen Stein-statuen, die 1300 Jahre alte Mumie. Sowas haben wir noch nie gesehen, irgendwie krass direkt so nah neben einer Mumie zu stehen.

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Insgesamt verbrachten wir ca 2-3 Stunden hier und nahmen dann den selben minibus zurück nach La Paz, wo wir für unser Abendessen einkauften und gemütlich im Hostel kochten. Wir überlegten am nächsten Tag die fahrradtour auf der death road zu machen, entschieden uns dann aber doch dagegen, obwohl dies ziemlich hoch auf unserer Reiseliste stand. Grund war, dass die Wetteraussichten wieder unbeständig waren und wir keine Lust hatten wieder eine verregnete Tour zu machen.

So genossen wir heute nochmal einen schönen Tag in La Paz bei gemütlichem Frühstück, gingen nochmal durch die Souvenirläden, buchten unseren Nachtbus und erholten uns am Nachmittag neben weiterer Reiseplanung. Und endlich mal mit Emmi Lou geskyped. Das war so schön :)

Fahrt nach Uyuni

Um 21:30 ging dann unser Bus nach Uyuni (2.2.2017). Wir buchten erste Klasse. Uns wurde gesagt, dass wir im 21:30 einchecken sollten. Wir waren dann auch um 21:10 an am Bahnhof, hoben noch Geld ab und gingen dann um 21:30 zum Schalter. Die Frau dort rannte panisch raus und winkte uns zu, wir sollten ihr folgen. Anscheinend ging der Bus schon um 21:30! Falsche Auskunft. Gerade noch geschafft. Eingestiegen und er fuhr los.

Drei Sitze, erste Reihe - wir machten es uns bequem. Nur Karl konnte seinen Sitz nicht zurücklehnen, weil so ein bescheuerter Typ hinter ihm ihn daran hinderte. Ich stand auf, konfrontierte ihn. Sein Kommentar 'mein Bein ist im Weg. Ich schlafe außerdem schon'. Was für ein Affe. Mein Kommentar 'Wenn du deinen Rucksack mal nach oben oder unter den Sitz packen würdest, könnten sich auch andere zurücklehnen und schlafen. Ist ja schließlich ein nachtbus und wir haben alle für Schlafsitze gezahlt.' ich versuchte es diplomatisch zu regeln, sagte zu ihm, er könne doch einfach den Platz mit Karl tauschen, dann säße niemand vor ihm. Oder eben den Rucksack woanders hinpacken. Im Endeffekt tat er das Letztere dann auch, aber erst nachdem er Karl mit Schlägen drohte und wir dem Beifahrer des Busses über die Situation informiert hatten. Echt unglaublich. Was man hier so erlebt. Karl schlief dann logischerweise mit einem offenen Auge, man wusste ja nicht, wozu der Typ sonst noch fähig war.